Unsinnig oder sinnvoll?
In breitem Tenor wird zum Angriff auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (im weiteren Verlauf als „NEM“ bezeichnet) geblasen.
Unter NEM versteht man Kapseln, Pillen, Säfte oder Pulver die aus Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Mikronährstoffen bestehen und im Volksmund einfach als „Vitaminpräparate“ bezeichnet werden.
Es werden immer wieder dieselben Argumente gegen die Einnahme von NEMs vorgebracht.
Die drei Häufigsten sind:
„Wer sich ausgewogen ernährt benötigt keine NEM“.
„Die zusätzliche Einnahme von NEMs ist nicht nötig“.
„Eine zusätzliche Vitaminzufuhr kann sogar gefährlich sein“.
Auch die Politik hat sich jetzt auf das Thema besinnt und will den freien Verkauf von NEM, deren Inhaltstoffe und Menge limitieren. Alles mit dem Vorwand die Verbraucher zu schützen.
Wie ist die Faktenlage?
Die Nationale Verzehrstudien von 2008/09 (und seitdem hat sich an unserer Ernährung im Wesentlichen doch nicht wirklich etwas verändert) hat gezeigt, dass das Wissen um gesunde Ernährung in unserer Bevölkerung mehr als mangelhaft ist und dass dieses fehlende Wissen um Nahrungsmittel und deren Inhaltstoffe dazu führt, dass eine ausgewogene Ernährung für viele deshalb überhaupt nicht möglich ist und somit auch nicht stattfindet.
Sie hat auch gezeigt, dass es eine deutliche Unterversorgung im Mikronährstoffbereich gibt.
Nationale Verzehrstudie II zur Vitamin- und Mineralstoffzufuhr 2009 Unterversorgung Vitamine
Vitamin D: 91% Frauen, 82% Männer
Folsäure: 86% Frauen, 79% Männer
Vitamin E: 49% Frauen, 48% Männer
B12: 33% Frauen zw.14-24 Lj
Vitamin C: 29% Frauen, 32% Männer
20-50% der deutschen Bevölkerung zw. 14 und 80Lj sind unterversorgt mit B, B2, B12, C, E
Nationale Verzehrstudie II zur Vitamin- und Mineralstoffzufuhr 2008 Unterversorgung Mineralstoffe
Kalzium: 55%Frauen, 46% Männer
weibliche Jugendliche zw. 14-18Lj sogar 74%
Magnesium: 58% Frauen, 14% Männer
56% weibliche Jugendliche 14-18Lj
Eisen: 58% Frauen, 14% Männer
Jod, ohne jodiertes Salz:
97% Frauen, 96% Männer
Mit jodiertem Salz immer noch 53% / 28% Unterversorgung
Wer weiß denn schon wieviel Prozent Proteine, Kohlenhydrate und Fett, um nur die Makronährstoffe zu nennen, in einem Rindersteak, Putenschnitzel, Bohnen oder Erbsen stecken?
Wer hat denn Wissen darüber wieviel Magnesium, Vitamin C, Vitamin A, Calcium, Selen usw. in welchem Nahrungsmittel steckt?
An das Thema was die Inhaltsstoffe betrifft, schließt sich dann aber auch eine weitere wichtige Frage an.
Reicht das, was ich über meine Nahrung zuführe, überhaupt aus, um meinen täglichen Bedarf zu decken?
Das Leben regelt den Bedarf. „Die Kost des Schmids ist der Tod des Schneiders“.
Esse ich wie ein Holzfäller, arbeite aber als Buchhalter, geht das Ganze schon schief.
Nahrungszufuhr muss also immer auf den Bedarf angepasst werden. Genauso verhält es sich auch mit den Mikronährstoffen.
Was sind Störfaktoren der optimalen Versorgung von Mikronährstoffen?
- fehlendes Wissen um Menge und Art der Inhaltsstoffe der Nahrung
- mangelnde Zufuhr
- erhöhter Bedarf, gesteigerter Energieumsatz
- übermäßiger Verlust z.B. durch Schwitzen. Pro Liter Schweiß hat man eine
Ausscheidung von ca. 1000mg Natrium, merkliche Mengen an Kalium, Kalzium,
Magnesium, Zink, Kupfer und Eisen. Wasserlösliche Vitamine und Aminosäuren
können ebenfalls betroffen sein.
Bereits 25% Magnesiumverlust intrazellulär reduziert die magnesiumabhängige,
enzymatische Aktivität der Zelle um 50%.
- höhere mentale Belastung
Weitere Ursachen für Mikronährstoffverlust sind u.a.:
- Resorptionsstörungen durch Magen – Darmerkrankungen
- oxidativer Stress
- nitrosativer Stress z.B. in Folge einer instabilen Halswirbelsäule
- Medikamente die einen erhöhten Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen
einfordern
Bei solch bestehenden Störfaktoren, sind die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Bezug auf die Mikronährstoffversorgung nicht mehr ausreichend.
Denn die Empfehlungen der DGE bezüglich Menge der täglichen Mikronährstoffzufuhr, orientiert sich an gesunden Menschen und sind so definiert, dass sie die Mangelerkrankungen verhindern sollen!
Beispiele für einen erhöhten Bedarf sind:
- durch ein erhöhtes Stressniveau (Nebennierenbelastung!) entsteht eine erhöhte
Stoffwechselrate, dadurch ein verstärkter Bedarf, unter anderem an Magnesium,
Omega 3 Fettsäuren, Vit C, Vit. B5, L-Carnitin usw.
- durch eine zu kohlenhydratreiche Ernährung und zu viel Zucker entsteht
vermehrter Bedarf an Vit. B 1, Chrom, Zink, Magnesium.
- bei Verletzung besteht ein vermehrter Bedarf u.a. an Vitamin C und Zink
- bei hormoneller Verhütung: B2, B6, B12, Magnesium, Zink, Folsäure, Vitamin C
Beispiel „Pille“.
Dieses Medikament wird sehr häufig verordnet und regelmäßig eingenommen.
Damit entsteht aber ein höherer Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen.
So können hormonelle Kontrazeptiva ursächlich sein für:
- eine Beeinträchtigung der Resorption und der Ausnutzung der B-Vitamine (Vit.B6,
Folsäure, Vit.B12), die für die Methylgruppen und den Homocysteinstoffwechsel
notwendig sind.
Die Folgen eines beeinträchtigten Homocystein-Stoffwechsels und Methyl-
stoffwechsels können ein gestörter Neurotransmitterhaushalt
(Serotonininsuffizienz), Reizbarkeit, Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen
sein.
- ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Blutdruckerhöhung
- eine Beeinträchtigung der Vitamin C Aufnahme und Verwertung, Abfall des
Vitamin C-Spiegels im Plasma, der Leukozyten und der Thrombozyten
- eine Beeinträchtigung der Magnesiumaufnahme und -verwertung.
Die renale Ausscheidung kann erhöht werden und die zelluläre Verwertung von
Magnesium negativ beeinflussen.
Magnesium hat aber einen regulierenden Einfluß auf den Prostaglandin-
stoffwechsel und fördert Prostacyclin, welches vasodilatorisch und
antithrombotisch (blutgerinnungshemmend) wirkt.
Magnesium verbessert auch die endotheliale Verfügbarkeit von NO
(Stickstoffmonooxid) und reduziert die Belastung mit Thromboxan A2.
Thromboxan A2 bewirkt ein Verklumpen der Thrombozyten.
Welcher Gynäkologe weist seine Patientinnen darauf hin, dass sie ihre Ernährung anpassen sollen und vermehrt Nahrungsmittel zu sich zu nehmen die diese Mikronährstoffe beinhalten, um dem erhöhten Bedarf, der jetzt durch die Einnahme der Pille entsteht, gerecht zu werden.
Der Apotheker Uwe Gröber hat sich die Mühe gemacht und ein sehr gutes Buch über diese Wechselwirkungen geschrieben.
Arzneimittel als Mikronährstoffräuber
Ein Leitfaden für Ärzte, Apotheker, Medizin Interessierte und Patienten.
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
Zur Bestimmung der Mikronährstoffsituation
Es gibt verschiedene Wege Mikronährstoffmängel oder Überschüsse zu diagnostizieren.
Da gibt es einmal die klassischen Mikronährstoff Mangelerkrankungen wie z.B. Skorbut bei Vitamin C Mangel oder Beri Beri bei Vitamin B1 Mangel.
Diese klinischen Bilder sind (müssten) jedem Arzt bekannt sein.
Es kann somit auch symptomorientiert Rückschlüsse auf eine Fehlversorgung von Mikronährstoffen gezogen werden, da sich ein Mangel als auch ein Überschuss in Symptomen bemerkbar macht. Z.B. der Wadenkrampf bei einem Magnesiummangel. Wadenkrämpfe können natürlich auch eine andere Ursache haben.
Ein Bluthochdruck kann auch entstehen, wenn ein latenter Magnesiummangel vorliegt, er kann aber auch über Magnesiumgaben positiv beeinflusst werden.
Aber welcher Arzt macht sich die Mühe und betrachtet Symptome in Hinblick auf eine eventuell bestehende Fehlversorgung von Mikronährstoffen? Nur diejenigen die sich im Bereich der Orthomolekularen Medizin auch auskennen.
Ein symptombezogener Verdacht kann dann mittels Laboruntersuchung kontrolliert und validiert werden.
Es ist jedoch wichtig die aussagekräftigste Untersuchung durchzuführen.
Da sich der größte Teil der Spurenelemente oder auch die Mineralstoffe Kalium und Magnesium intrazellulär befinden, ist eine Bestimmung im Serum weniger zielführend. So kann z.B. beim Magnesium der Serumwert noch in der Norm sein, aber das Magnesium intrazellulär trotzdem zu niedrig.
Also ist es besser für die Bestimmung der Mineralstoffe und Spurenelemente die Konzentration im Vollblut zu untersuchen als nur die im Serum.
Auch bei den Vitaminen ist es wichtig welche Laborunteruntersuchungen Sinn machen.
Als Beispiel sei hier Vitamin B12 genannt.
Der Referenzbereich für Erwachsene liegt bei 200 bis 1000 pg/ml im Blutserum. Jeder hat aber einen individuellen Bedarf der, z.B. bei einem bestehenden nitrosativen Stress, verursacht durch eine Instabilität der oberen Halswirbelsäule, massiv ansteigt.
Liegt jetzt der Wert innerhalb des Referenzbereichs, so hat es den Anschein, dass kein Mangel besteht. Aber genau dieser Mensch braucht ein Vielfaches der Norm da sein Bedarf angestiegen ist.
Der bessere Test als die Bestimmung im Serum, wäre jedoch die Bestimmung des Holotranscobalaminspiegels, oder noch besser, die Bestimmung der Methylmalonsäure im Serum oder Urin.
Diese steigt an, wenn ein B12 Mangel vorliegt und dient daher als der genauere und individuellere Marker.
Für die Bestimmung von Vitamin B6, Folsäure und B12 ist das Homocystein s.o., ein besserer Marker als die Serumbestimmung da bei einem Mangel von einem dieser Vitamine das Homocystein ansteigt.
Ist die Einnahme von Vitaminpräparaten gefährlich?
Es muss selbstverständlich genau beachtet werden welche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente man substituiert und wieviel davon.
Spurenelemente wie Zink, Selen, Kupfer können natürlich auch überdosiert werden und wirken dann toxisch. Dies ist aber abhängig von der Menge der Einnahme und dem Faktor Zeit, also wie lange man das entsprechende NEM zuführt.
Bei den Vitaminen muss unterschieden werden, ob diese wasserlöslich oder fettlöslich sind. Letztere können sich bei einer Überdosierung anreichern und damit besteht auch die Gefahr einer Hypervitaminose. Aber auch hier wirkt der Faktor Dauer und Höhe der Einnahme.
Ebenfalls muss bei der Gabe von Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Magnesium Klarheit herrschen über die Funktion der Nieren oder des Herzens.
Deshalb sollte der Laie, bevor er sich NEM kauft um diese, aus welchem Grund auch immer einzunehmen, das mit einem geschulten Therapeuten besprechen.
Die Angst zu schüren vor der Einnahme von NEM, sogar davor zu warnen wie das in so vielen, zu einseitig publizierten Artikeln stattfindet, schafft nur Unsicherheit. Zumal diese Artikel sich meist auf Meinungen statt auf Wissen von Mediziner / Therapeuten beruhen, die jedoch weit davon entfernt sind, wirkliche Experten in der Mikronährstoffmedizin zu sein.
In den USA wo die Welle der Substitution durch NEM ihren Ursprung hatte, nehmen mehr als 150 Millionen Menschen regelmäßig und seit Jahren Vitaminpräparate ein. Mit zum Teil deutlich höheren Mengen an Vitalstoffen als bei uns in Deutschland zugelassen und es gibt bis heute keine fundiert nachgewiesenen Todesfälle durch Vitamineinnahme!
Hier in Deutschland sterben jährlich über 74000 Menschen an den Folgen von Alkohol und Tabak und der Staat kassiert Milliarden an Tabak- und Alkoholsteuer im Jahr. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html
Wer schützt uns vor den frei verkäuflichen, nicht steroidalen Entzündungshemmern wie Aspirin oder Ibuprofen, die nebenbei bemerkt, Leber und Nieren schädigen, unsere Darmschleimhaut löchrig machen wie ein Schweizer Käse und damit zu einem hyperpermeablen Darm beitragen?
Oder das gängige Paracetamol. Dessen lebertoxische Dosis bei Kindern ab 125mg/kg liegt. Bei Erwachsenen beginnt die lethale Dosis ab 7,5 gr..
Man lese aufmerksam die Beipackzettel in Bezug zu den Nebenwirkungen!
Diese Medikamente werden in Apotheken zum Teil billiger angeboten als Bonbons, haben immense Nebenwirkungen, aber vor frei verkäuflichen Vitaminen muss man uns Verbraucher schützen?
Also krank werden durch Vitamine und andere Vitalstoffe? Da gibt es Dinge, die der Verbraucherschutz früher aus dem Verkehr ziehen sollte als Mikronährstoffe.
Empfehlenswerter Artikel finden sie unter:
Welche Produktanforderung ist wichtig bei NEM?
Neben der Qualität der Inhaltsstoffe sollen NEM frei sein von Süßstoffen, Hefen, allergieauslösenden Stoffen, Farbstoffen wie z.B. Titandioxid und Konservierungsmitteln.
Es gibt viele Firmen, die diese Anforderungen an ihre Produkte stellen. Eine hohe Qualität ist mit billigen Inhaltsstoffen nur sehr schwer zu erreichen.
Deshalb sind die Preise bei solchen Firmen auch höher als beim Discounter und die Produkte auch ihren Preis wert.
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Dieser Artikel kann einen Arztbesuch nicht ersetzen!
Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
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